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Sehr spontan ist heute mal wieder die Entscheidung gefallen eine Probefahrt mit dem Wohnmobil zu machen. Für solche Zwecke ist Winni natürlich genau der richtige Ansprechpartner. Kurz angerufen, gefragt ob er Zeit hat und einen Termin ausgemacht für heute 17 Uhr. Das Wohnmobil war schnell vorbereitet, kurzer Wassercheck dann noch Öl kontrollieren und schon konnte es losgehen. Wo sollte es hingehen? Ich warf einen Blick in die App park4night und fand eine Idee für einen Kurztrip nach Geesthacht. Ich entdeckte einen Parkplatz an der Elbe. Um genau zu sein, direkt an dem Pumpspeicherwerk Geesthacht . Den ursprünglichen Gedanken, ans Meer zu fahren, habe ich schnell verworfen in der Befürchtung, in dieser Corona Zeit dort nicht in Ruhe stehen zu können ohne dass aufmerksame Bürger den Drang verspüren, uns zu melden.

Trip

Der Fahrt nach Geesthacht war wirklich entspannend. Ich habe es jedenfalls genossen in Ruhe mit 90 km/h bei Sonnenschein über die Autobahn zu rollen. Glücklicherweise fand sich an der letzten Autobahnausfahrt ein Supermarkt, so dass wir noch kurz einkaufen konnten. Insgesamt waren wir etwa 50 Minuten unterwegs.

Angekommen auf dem Parkplatz waren wir beide doch sehr erschöpft und wir beschlossen dort zu übernachten. Der Platz bot sich an, da es einen wunderbaren Buschwall zur Straße hin gab. Hier konnten wir uns mit den Wohnmobilen ankuscheln, so dass sie nicht von der Straße aus gesehen werden konnten. Wie üblich bei Winnie und mir gab es jetzt erstmal einen Willkommens-Cappuccino mit ein paar leckeren Keksen. Da die Zeit und Dämmerung unerbittlich vorrückte, beschlossen wir schnell noch eine Runde zum Pumpspeicherwerk zu machen. Anschließen sollte noch ein Ausflug an die Elbe, die wir von dem Parkplatz aus sehen konnten.

Das Pumpspeicherwerk Geesthacht

Kommen wir erstmal zu den technischen Daten:

Pumpspeicherwerk Geesthacht

Pumpspeicherkraftwerke funktionieren im Prinzip wie eine große Batterie. Bei Stromüberschuss im Stromnetz am Tage wird dieser Strom dazu genutzt Wasser aus der Elbe in das 80 m höhere Oberbecken zu pumpen. Bei Strommangel fließt das Wasser wieder zurück und treibt dabei Generatoren zur Stromgewinnung an. Beeindruckend ist, dass eine Pumpe beim Fördern pro Stunde so viel Strom verbraucht wie 7 Einfamilienhäuser in einem Jahr. Und davon sind hier gleich drei am Start. Ebenso bekommt man eine neue Vorstellung von Rohren, wenn man die 3 Leitungen zum oberen Speicherbecken in Ruhe auf sich wirken lässt. Ich schätze, ein Rohr hat einen Durchmesser von rund 4 m. Wenn man das ganze System betrachtet, kann man schon beeindruckt sein von dem was dort passiert. Diese Anlage ist immerhin 50 Jahre alt!

Der Aufstieg

Natürlich reizte es mich, zu sehen wo diese Rohre hinführen. Umso glücklicher war ich dann zu sehen, dass eine Stahltreppe links von den Rohren in die Höhe führte. Kein Schild hielt uns davon ab diese zu betreten. Also rasch die Straße und Eisenbahnschienen, welche schon lange keinen Zug mehr gesehen hatten, überquert und die ersten Stufen aufgestiegen. Auf den ersten Blick sah es leicht aus, die paar Treppenstufen zu gehen. Oben angekommen waren wir doch froh, das ganze gesund überstanden zu haben. Der Weg führte weiter durch ein kleines Waldgebiet und endete an einer weiteren kurzen Treppe die rasch genommen war. In freudiger Erregung das Becken zu sehen, mussten wir leider feststellen, dass dieses doch noch ca 600 m entfernt ist. Hätten wir gleich das Schild mit der Beschreibung vom Pumpspeicherwerk Geesthacht in Ruhe gelesen, hätten wir das auch vorher gewusst. Aufgrund der späten Stunde kehrten wir unverrichteter Dinge um, damit wir noch an die Elbe gehen konnten an diesem Abend.

An der Elbe

Die Elbe selbst bot sich uns relativ ruhig dar. Fast spiegelglatt floss sie an uns vorbei Richtung Hamburg. Eingebettet in dieser schönen Natur bot sie ein tolles Panorama, das wir noch eine ganze Zeit auf uns wirken ließen. Mittlerweile war die Uhr auf 21 Uhr vorgerückt und wir beschlossen, diese Nacht hier zu verbringen. Wir zogen uns in unsere Autos zurück, machten uns Abendbrot und ließen den Abend mit Netflix und Co ausklingen

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Der nächste Morgen am Pumpspeicherwerk

Der Tag begrüßte mich mit wildem Klopfen an der Eingangstür. Es war Winni. Nicht gewohnt, ohne Stromanschluss irgendwo zu übernachten, hatte er jetzt ein Problem seine Brötchen aufbacken zu können. Auf der Nordkap-Tour hatte ich mir unterwegs einen Toaster für den Gasherd gekauft, der mir immer gute Dienste leistet. Auch jetzt konnte ich damit Winni aus der Patsche helfen. Nach einem gemeinsamen Frühstück entschied Winnie sich dann, mich erneut auf den Weg zum Oberbecken des Kraftwerkes zu begleiten. Der Weg zur Aussichtsplattform des Oberbeckens dauerte ca eine halbe Stunde, in der es stramm bergauf ging. Es galt einen Höhenunterschied von 80 m zu überwinden.

Die Enttäuschung

Freudig erregt und das Ziel, die Aussichtsplattform vor Augen, mussten wir enttäuscht feststellen, dass der Zugang gesperrt war. Wir konnten das Oberbecken des Pumpspeicherwerk Geesthacht nicht einmal ansatzweise sehen. Mist, also blieb uns nichts anderes übrig als unverrichteter Dinge den Rückweg anzutreten. Unten angekommen begab ich mich noch einmal zum Eingang des Kraftwerks um dort ein Schaufelrad einer der Pumpen zu besichtigen. Winnie wollte nicht mehr mit sondern begab sich wieder runter zur Elbe. Nach einer guten halben Stunde stieß ich wieder zu ihm und wir genossen noch den Blick über die Elbe. Dann ging es zurück zu den Fahrzeugen, um noch einen kleinen Snack einzunehmen und die Rückfahrt anzutreten.

Gesperrt

Ein paar weitere Impressionen

vom Kurztrip zum Pumpspeicherwerk Geesthacht

Grüße Thomas

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